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      MEGA-Trends für Wirtschaft und Gesellschaft

      Das war das Thema des KMU Anlasses 2023 der Schoop-Gruppe. Für KMU werden folgende Themen immer wichtiger: Kreislaufwirtschaft, Überalterung der Gesellschaft, Fachkräftemangel, Digitale Transformation & KI, Beschleunigung & Entschleunigung.

      Unternehmen müssen die perfekte Welle erwischen

      Die ökologische, die demografische und die digitale Transformation setzen Rahmenbedingungen für die Wirtschaft, sagte Zukunftsforscher Georges T. Roos am 7. KMU-Anlass der Schoop + Co. AG. Vertreterinnen und Vertreter der Generation Z zeigten, wie sie diese Megatrends für ihre innovativen Geschäftsmodelle nutzen.

      Um zu verstehen, dass die Zukunft nicht einfach die Fortsetzung der Gegenwart ist, hilft ein Blick in die Vergangenheit. Adrian und Franziska Schoop, die das Familienunternehmen in dritter Generation führen, schauten in ihrer Begrüssung zehn Jahre zurück. Damals war Facebook in, das iPhone etabliert, der Fachkräftemangel noch nicht in aller Munde und der Morgenstau weniger lang. Nicht alle Entwicklungen bis heute machen Freude, doch die beiden Geschwister sind zuversichtlich: «Positiv denken und neben den Kundinnen und Kunden auch die Mitarbeitenden wie Könige behandeln, dann kommt es gut.»


      Unaufhaltsame Megatrends

      Als Zukunftsoptimist bekannt ist auch Georges T. Roos. Als einer, der rückblickend auch schon recht behielt, geniesst der Zukunftsforscher einen guten Ruf. «Der Mann muss Hellseher sein!», kündigte ihn Moderator Adrian Remund gar an. Mit den empirisch breit abgestützten Megatrends verfüge er über verlässlichere Instrumente als Mike Shiva, relativierte Roos. Megatrends sind langfristige, global verbreitete und alle Lebensbereiche betreffende Entwicklungen, die sich nicht steuern und damit auch nicht aufhalten lassen. «Sie beschäftigen also auch die Unternehmen», betonte Roos.

      Zum Beispiel die ökologische Transformation: Sie führt von der heute linearen zur Kreislaufwirtschaft, welche die Wiederverwendbarkeit von Materialien und eine effiziente Energienutzung anstrebt, so die These. Oder die demografische Transformation: Wenn von der Zehn-Millionen-Schweiz die Rede ist, gehe oft vergessen, dass das Bevölkerungswachstum praktisch nur einen Zuwachs der über 65-Jährigen bedeute. «Der Arbeitskräftemangel ist gekommen, um zu bleiben», prognostiziert Roos. Mit dem Megatrend der Bio-Transformation, der möglichen Veränderung von Lebewesen und deren Verschmelzung mit Technologie, könnte die steigende Lebenserwartung nur noch von der Unsterblichkeit getoppt werden.

      Hoch digitalisierte Start-ups

      Es lag auf der Hand, die digitale Transformation und den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) mit den Podiumsgästen zu diskutieren. Léa Miggiano ist Co-Founder und CMO (Chief Marketing Officer) von Carvolution. Das mehrfach ausgezeichnete Start-up verkauft massgeschneiderte Auto-Abos, die ganze Abwicklung ist hoch digitalisiert. Die Mobilität sei ein Grundbedürfnis, das nicht verschwinde, sagte Miggiano. Trotzdem müsse ihr Geschäftsmodell flexibel bleiben, schliesslich sei ja auch von Entschleunigung die Rede. Georges T. Roos pflichtete ihr bei: «Megatrends schaffen nur Rahmenbedingungen und können deshalb auch Gegentrends auslösen»: in diesem Fall der Wunsch nach Langsamverkehr oder Slow Food. Es ist also wie beim Surfen: Man muss die perfekte Welle erwischen.


      Ebenfalls die Gunst des offenen Netzes nutzt Storabble, eine Vergleichsplattform für Lagerräume. Mitgründer Oliver Meyer ist ein digitaler Nomade mit zwei Handys. Die Monatsmiete für das Headquarter betrage nur 50 Franken, seine Entwickler kämen aus der halben Welt, und Arbeitsverträge lasse er von einer KI schreiben, berichtete der Jungunternehmer aus dem Freiamt. AI-Tools wie den Textgenerator ChatGPT und den Übersetzer DeepL nutzt auch Tim Voser. An der Uni, wo der Präsident der Jungfreisinnigen Aargau neben seinem Job bei der Schoop + Co. AG Rechtswissenschaften studiert, sei der Einsatz von Künstlicher Intelligenz allgegenwärtig. Von der Politik erwartet er, dass diese helfe, Ängste gegenüber Modernisierungsschüben abzubauen und Innovation am Standort Schweiz zu ermöglichen.

      Zuversicht wie bei «Star Trek»

      Die Generation Z geht mit den gegenwärtigen Transformationen gelassen um. Für Léa Miggiano sind KI-Tools nicht mehr oder weniger «als Maschinen, die man richtig bedienen muss» – also kein Denkersatz. Und Oliver Meyer wie auch Tim Voser, die beide für den Nationalrat kandidieren, setzen im Wahlkampf auf altbewährte Plakate – Social Media lösen den Strassenrand also (noch) nicht ab.

      Das Bühnenbild des KMU-Anlasses in der Schoop-Werkhalle in Dättwil – ein an «Star Trek» erinnerndes Raumschiff mit Firmenlogo – passte ideal zu diesem positiven Zukunftsbild: Das berühmte Film- und TV-Format verbreitet dieselbe Zuversicht, wie sie im «Enterprise» Schoop herrscht.